Cuvée
nennt man bei uns einen Wein, der aus verschiedenen Rebsorten zusammengestellt ist. Das machen Winzer vor allem, um die optimale Balance für ihr Produkt zu finden. Mit Panschen hat das nichts zu tun.
Es existieren auf der Welt tausende von verschiedenen Traubensorten. Diese unterscheiden sich – ganz wie bei Äpfeln oder Birnen – in vielerlei Hinsicht. Manche reifen früher, andere ertragen Hitze besser, einige ergeben farbintensiven Wein, andere bestechen durch ihre rassige Säure. Was liegt da näher, als Weine miteinander zu verschneiden um die Eigenschaften verschiedener Weine miteinander zu vermählen. Tatsächlich ist der sortenreine Ausbau eine ziemlich moderne Erscheinung.
Ein Wein, der aus verschiedenen Weinen zusammengestellt ist, heißt nicht Verschnitt, sondern Cuvèe – zumindest in Deutschland.
In Frankreich bezeichnet das Wort Cuvèe nicht ausschließlich Verschnitte, sondern vereinfacht gesagt jede Füllung eines Weingutes, egal ob sortenrein oder verschnitten.
Steht also Grand Cuvée oder Cuvée Prestige auf einem französischen Wein, heißt das in etwa ‚bester Wein des Hauses’. Er kann trotzdem sortenrein sein.
Eine Ausnahme existiert in Deutschland, das ist die Cuvée aus genau zwei Rebsorten. Das Gesetz gestattet die Angabe von zwei Rebsorten gleichberechtigt auf dem Etikett. Bei der in Deutschland immer populärer werdenden Melange aus Weißburgunder und Chardonnay zum Beispiel gehört es zum guten Ton, beide Rebsorten auf dem Etikett zu nennen. Sobald drei oder mehr Traubensorten im Wein stecken, ist die Angabe auf dem Etikett nicht mehr gestattet.
Die klassische Cuvée entsteht im Keller oder anders gesagt, erst entstehen die einzelnen Weine, dann der Verschnitt.
Und auch wichtig zu wissen: von den zehn berühmtesten Rotweinen der Welt sind mindestens die Hälfte Verschnitte, beispielsweise alle Bordeaux-Weine!!!
Eine Cuvée ist also der Verschnitt mehrerer Weine mit dem Ziel, eine optimale Balance der bereits geschilderten Eigenschaften eines Weines zu finden: Aromen, Körper & Mundgefühl, Frucht & Säure, Alkohol, Gerb- und Bitterstoffe sowie Ausgewogenheit des Abgangs.
Die Vorgehensweise ist meist einheitlich. Die gelesenen Trauben erfahren ihren Ausbau nach Sorten, Lagen und Lesezeitpunkt getrennt in jeweils eigenen Fässern und Tanks.
Vor der Füllung, deren Zeitpunkt der Winzer so wählt, dass alle Weine ihre vermutlichen Hauptmerkmale in der ersten Reifung ausgeprägt haben, zieht der Kellermeister Proben. Dann mischt er mit Pipetten unendliche Variationen der zur Verfügung stehenden Grundweine, bis er sein ideales Mischverhältnis gefunden hat.